Am gestrigen Sonntag war die HSG Mannheim 3 bei uns zu Gast. Die erfahrene Truppe der HSG war ein schwerer Brocken für uns, nachdem wir letzte Woche ein sehr schlechtes Spiel abgeliefert hatten. Die Vorzeichen waren also klar, wir waren der Aussenseiter und hatten wenig zu verlieren.
Mit einer offensiven 5:1 Abwehr wollten wir das Angriffspiel der Seckenheimer einschränken. Im großen und ganzen ging dieser Plan auf, 22 Gegentore waren eine klare Steigerung gegenüber letzter Woche. Leider kamen wir im Angriff nur schwer in Fahrt und schafften einfach zu wenige Tore. Nach 15 Minuten hatten wir z.b. nur 2 Mal ins gegnerische Tor getroffen.
Beim Stand von 2:6 für die HSG war ich gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Ziel war es, den Angriff etwas besser zu organisieren und eindeutigere Chancen zu kreieren. Jedoch hatten wir nun eine schwierige Phase zu überstehen, denn obwohl wir uns nun wirklich steigerten waren wir in den nächsten Minuten 3 x mal in Unterzahl! Das war aber kein Faktor in dem Moment. Wir kamen über 5:8 , bis auf 9:10 in der 25. Minute heran! Dann hatten wir leider erneut einen leichten Durchhänger und die Routine der HSG half ihnen, den Vorsprung bis zur Pause erneut auf 9:13 auszubauen! Blöderweise mussten wir auch noch 7 Sekunden vor Schluß dieser ersten Halbzeit, das erste Mal die Willkür des Schiedsrichters aus Sandhofen zur Kenntnis nehmen, Daniel Schmitt musste für 2 Minuten auf die Bank! Doch dazu später mehr!
In der Kabine musste erst etwas Ruhe einkehren und ein kleiner aber sicherlich berechtigter Anpfiff die Mannen wieder wachrütteln.Die danach gesprochenen taktischen Maßnahmen wurden in der 2. Hälfte besser umgesetzt!
So ging es für uns zwar zu sechst in die 2. Hälfte, aber nachdem die HSG das erste Tor erzielte und auf 9:14 bzw. 5 Tore davon gezogen war, wurde unser Spiel immer besser. Wir konnetn nun langsam aber stetig verkürzen und das Spiel fast offen gestalten, über 12:14 und 15:17 ging es weiter bis zum 18:20 in der 55. Minute! Da war dann leider das Spiel für uns nicht mehr zu gewinnen bzw. wenigstens einen Punkt zu holen. Nach einem erneuten Treffer der Gäste zum 18:21, reklamierte ich zurecht auf Schrittfehler des Angreifers! Der Schiedsrichter nahm das zuerst zur Kenntnis, wartete aber um mir zu zeigen, wer das Sagen hat bis nach dem Anpfiff seines Kollegen. Danach zeigte er mir die gelbe Karte! Somit verloren wir den Ball, und standen erneut in der Abwehr! Es gelang uns diese Situation schadlos zu überstehen, aber die Zeit war nun natürlich ein Faktor! 2 1/2 Minuten vor dem Ende warfen wir das 19:21 und waren klar aktiver auf dem Platz. Das bemerkte auch der Unparteische und brachte sich erneut in Szene. Unser Betreuer bekam auf der Bank sitzend eine 2 Minutenstrafe weil er den nach einer Spielunterbrechung auf sich zu hüpfenden Ball fing und ins Feld zurückspielte! Begründung des unparteiischen Schiedsrichters war, weil der Ball das Feld noch nicht verlassen hatte, hätte er den Ball nicht zurückspielen dürfen! So pfeift nur ein Schiedsrichter der gerne im Mittelpunkt des Geschehens steht und kein Unparteiischer! Ob das Ganze dann noch Regelkonform ist, bleibt leider ungeklärt, weil uns das Geld für einen formellen Einspruch zu schade ist!
Aber Die Regel 4:2 besagt klar:
Im Allgemeinen ist ein Mannschaftsoffizieller nicht berechtigt, während des Spiels die Spielfläche zu betreten. Ein Verstoß gegen diese Regel ist als unsportliches Verhalten zu ahnden (8:7-10, 16:1b, 16:3e-g und 16:6c). Das Spiel wird mit einem Freiwurf für die gegnerische Mannschaft fortgesetzt (13:1a-b, Erläuterung 7).
Gegen die Regel 8:7 und 8:8 hatten wir auch nicht verstoßen, sondern im Gegenteil den Ball sofort zurück gespielt!
Auch was in der Regel 4:6 steht, trifft nicht zu und kann auch nicht der Grund für diese Strafe sein!
Betritt ein zusätzlicher Spieler die Spielfläche ohne Auswechselung oder greift ein Spieler unberechtigt vom Auswechselraum aus in das Spielgeschehen ein, erhält dieser Spieler eine Hinausstellung. Die Mannschaft muss für die folgenden 2 Minuten um einen Spieler auf der Spielfläche reduziert werden (abgesehen davon, dass der zusätzliche Spieler die Spielfläche verlassen muss).
Was soll’s, genug der Regelkunde, wobei eins wär da noch: hätten die Schiedsrichter vor dem Spiel die Spielfläche, Tore und den Auswechselbereich kontrolliert, hätten sie durchaus uns mitteilen können, das wir die Bänke weiter weg vom Spielfeldrand aufstellen sollen! Das machen aber nur die Guten!!!
So zurück zu den letzten 102 Sekunden des Spiels. Wir waren nun in Unterzahl in der Abwehr liessen aber kein Tor zu und konnten im Angriff nur durch ein Foul gestoppt werden. Der folgende 7 Meter war der Anschlusstreffer zum 20:21! Es blieb uns nun nichts anderes übrig als in Unterzahl eine offensive Manndeckung zu spielen und auf einen letzten Fehler der Gäste zu hoffen, der jedoch ausblieb. 9 Sekunden vor Schluß fiel das 20:22 und unsere Niederlage war besiegelt!
Es bleibt eine Niederlage, aber gefühlt war das ein Sieg. Die Moral vor allem in der 2. Hälfte war super, die Abwehr hat einen ordentlichen Job gemacht und wären wir etwas früher im Spiel gewesen, hätten wir nicht nur die 2. Hälfte gewonnen, den die ging mit 11:9 an uns!!!
Nun heißt es aufstehen , Krone richten und in Weinheim zum Jahresabschluß punkten!
Vielen Dank an dieser Stelle auch für die netten Worte und die Entschuldigung zur Schiedsrichterleistung durch die Gäste!