Das erste richtige Saisonspiel für die erste Herrenmannschaft stand am Wochenende in Viernheim an. In guter Tradition werden zu Beginn erst mal die Ausreden für den schlechten Start ausgeführt. Geringe Traininsgbeteiligung, einige Urlauber noch im Flieger und verletzte Stammspieler müssen am Anfang aufgezählt werden, da man sonst das 0:4 nach den ersten fünf Minuten nicht erklären kann. Man könnte aber auch schlechte und gefährliche Pässe im Angriff erwähnen oder die SG-Abwehr als löchrigen Käse beschreiben. Und so richtig kam das Team von Coach Gangnus auch danach nicht auf die Platte. So konnten die Gastgeber lässig kombinieren und wurden nicht vor größere Aufgaben gestellt. Schritt für Schritt wurde der Vorsprung größer und die Mannheimer Gesichter länger. Dankbarkeit machte sich breit, als die Schiedsrichter beim absolut gerechtfertigten 16:8 zur Pause pfiffen.
Die Pausenansprache war nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber sie wirkte. Schon die ersten Angriffe wurden wieder mit Bewegung und Hirn gespielt. Klare Dinger, so wie man es eigentlich auch trainiert. Und jetzt war es ein echtes Handballspiel. Es gelangen immer wieder sehenswerte Treffer. Alex Benz testete mehrfach die Belastungsfähigkeit des gegnerischen Tornetzes und Florian Zink konnte in Bewegung kaum gestoppt werden. Und auch die Abwehr zeigte jetzt Einsatz. Der große Vorsprung hatte aber Bestand (25:15). Doch um die vierzigste Minute legten die Mannheimer einen Sprint hin. Gegenstoßtore, Viernheimer Passfehler und einige gehaltene Bälle führten dazu, dass die Führung der Gastgeber fast halbiert wurde (26:20). Auch Spieler, die sonst eher wenig Einsatzeit bekommen, trugen durch ihren starken EInsatz dazu bei. Dem Viernheimer Coach setzte das merklich zu, so dass er eine Auszeit nahm und seine Leistungsträger wieder von der Bank aufs Feld schickte. Die gut erholten Spieler mussten jetzt zwar im Gegensatz zur ersten Halbzeit ordentlich für ihre Tore arbeiten, aber es reichte. Die Stimmung kippte nicht und man spielte die letzten Minuten locker „den Stiefel runter“. Endergebnis 33:26.
Fazit: Nur eine Halbzeit Handball reicht eben nicht in dieser Liga. Das Team muss wieder zusammenfinden – insbesondere im Training. Das Potenzial ist da, aber in dieser Sportart gibt es nichts geschenkt.
Es spielten: Florian Zink (8), Julian Schlegel (2), Jakob Kwak (2), Benjamin Mosthaf (5/2), Alexander Benz (4), Adrian Brecht, Christian Vogt (2/2), Florian Dinkel (1), Michael Ludwig (Tor, 1.-22.), Randy Glöckner, Jens Degner, Thorben Kalt (2), Fabian Gruber, David Hergesell (Tor, 23.-60.)